Wenn du als Künstler oder Musiker am Anfang deiner Karriere stehst, mit unter 10.000 monatlichen Spotify-Hörern, kann der Gedanke an eine große PR-Kampagne verlockend sein. Schließlich versprechen PR-Agenturen oft den Zugang zu großen Medien wie Radio, Print, TV, Online-Blogs und Podcasts. Aber die Realität ist, dass solche teuren PR-Maßnahmen in den meisten Fällen wenig sinnvoll sind, wenn du noch keine starke eigene Online-Präsenz aufgebaut hast. Warum ist das so?
1. Teure PR ohne eigene Relevanz bringt wenig
Eines der größten Missverständnisse, das viele Künstler zu Beginn machen, ist der Glaube, dass PR allein sie bekannt machen wird. Doch der Erfolg von PR hängt stark von deiner eigenen Relevanz ab. Wenn du noch in den frühen Phasen deiner Karriere bist, hast du wahrscheinlich noch nicht genug Aufmerksamkeit und keine ausreichende Community, die wirklich an dir interessiert ist. Eine teure PR-Kampagne wird dann schnell zum Schuss ins Blaue – du erreichst möglicherweise ein großes Publikum, aber ohne echte Bindung zu diesem Publikum wird dies nicht zu einer nachhaltigen Fanbasis führen.
Ein Artikel über dich auf einem großen Blog oder eine Erwähnung im Radio ist nur dann wertvoll, wenn du etwas hast, das die Zuhörer oder Leser tatsächlich interessiert. PR ist vor allem „Industry-Proof“ – also für A&Rs, Booker und andere Branchenakteure, die dich googeln, um zu sehen, wie du wahrgenommen wirst. Fans gewinnst du durch PR jedoch kaum. Du musst selbst eine Geschichte haben, die es wert ist, erzählt zu werden. Und diese Story sollte aus deiner eigenen, authentischen Online-Präsenz heraus entstehen.
2. Der Fokus sollte auf dem Aufbau einer eigenen Online-Präsenz liegen
Anstatt viel Geld für teure PR auszugeben, solltest du als Musiker zuerst deine eigene Online-Präsenz aufbauen. Social Media, Streaming-Dienste, YouTube und deine eigene Website sind die wichtigsten Werkzeuge, um eine Fanbasis zu schaffen. Warum? Weil du hier direkt mit deinem Publikum kommunizieren und eine authentische Beziehung aufbauen kannst. Du kannst regelmäßig Inhalte posten, die deinen Fans einen Einblick in deinen kreativen Prozess, deine Persönlichkeit und deine Musik geben.
Indem du dir selbst Buzz kreierst, wirst du von selbst relevant und kannst auf größere Medien zugehen. Mit einer soliden, engagierten Community im Rücken ist es viel einfacher, große Medien zu überzeugen, über dich zu berichten. Oft passiert es sogar, dass Medien auf dich zukommen, weil du bereits eine gewisse Aufmerksamkeit und eine Geschichte hast, die sie erzählen können. Wenn du dann in einem Artikel oder einem Interview erwähnt wirst, hat dies mehr Gewicht, da du eine bestehende Fangemeinde hast, die sich für dich interessiert.
3. Medienpräsenz ohne Relevanz ist nur wenig wert
Die beste Story ist nur dann spannend, wenn du auch eine gewisse Relevanz hast. Wenn du als Musiker noch keine große Fangemeinde hast, wird selbst der beste Artikel oder das beste Interview wenig ausrichten. Du wirst es kaum schaffen, mit einer PR-Kampagne Fans zu gewinnen, die sich langfristig mit dir und deiner Musik identifizieren. Die Medienpräsenz, die du gewinnst, wird schnell vergessen sein, wenn sie nicht mit echter, organischer Aufmerksamkeit und Engagement verbunden ist.
4. Wie du PR sinnvoll nutzen kannst
Natürlich bedeutet das nicht, dass PR keine Rolle spielt. Wenn du ein gewisses Maß an Relevanz erreicht hast und bereits eine Community aufgebaut hast, kann PR ein wertvolles Werkzeug sein, um deine Karriere weiter voranzutreiben. Aber der wahre Nutzen von PR liegt dann darin, dass du bereits etwas hast, das die Medien ansprechen und über das sie berichten können. In dieser Phase kann PR dir helfen, deine Reichweite weiter auszubauen und dich bei den richtigen Branchenakteuren ins Gespräch zu bringen.
5. Achte auf Bewertungen und Referenzen von PR-Anbietern
Bevor du viel Geld für PR-Maßnahmen ausgibst, solltest du immer die Referenzen des Anbieters prüfen. Sieh dir an, für wen die Agentur aktuell tätig ist, welche Erfolge sie vorweisen kann und welche Bewertungen sie erhalten hat. Leider gibt es viele Anbieter, die dir viel versprechen, aber letztlich wenig liefern. Eine gründliche Recherche hilft dir, nur in diejenigen Maßnahmen zu investieren, die dir wirklich weiterhelfen können.
Fazit:
Für Künstler im Anfangsstadium macht es wenig Sinn, viel Geld in teure PR-Kampagnen zu investieren. Stattdessen solltest du zuerst eine eigene, starke Online-Präsenz aufbauen. Wenn du selbst für Aufmerksamkeit sorgst, wirst du von Medien nicht nur besser wahrgenommen, sondern du wirst auch relevanter und kannst deinen Erfolg auf organische Weise steigern. PR ist ein nützliches Werkzeug, wenn du bereits eine Geschichte zu erzählen hast – also baue zuerst dein Fundament und geh dann den nächsten Schritt.