Gold- und Platin-Status: Neue Regeln ab 2023 in Deutschland (Physisch & Streaming)

Im digitalen Zeitalter, wo Streaming-Dienste die Art und Weise, wie wir Musik erleben, revolutioniert haben, stehen Künstler und Musiklabels vor der Herausforderung, den Erfolg ihrer Musik in einer sich schnell verändernden Branche zu messen. Die Gold- und Platin-Auszeichnungen in Deutschland, die von der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) in Partnerschaft mit GfK Entertainment vergeben werden, sind prestigeträchtige Meilensteine, die den Verkaufserfolg eines Künstlers kennzeichnen. Doch wie viele Streams benötigt man tatsächlich, um in Deutschland Gold oder Platin zu gehen?

Der Umrechnungsfaktor: Von Streams zu Verkaufseinheiten

Die Umrechnung von Streaming-Zahlen in physische Verkaufseinheiten ist ein komplexer Prozess, der eine Brücke zwischen traditionellen Verkaufsmodellen und modernem Musikkonsum schlägt. Während physische und digitale Verkäufe einst die alleinigen Indikatoren für den Erfolg eines Songs oder Albums waren, haben Streaming-Dienste diese Dynamik verändert. Um dies auszugleichen, hat die Musikindustrie einen Umrechnungsfaktor entwickelt, der Streams in äquivalente Verkaufszahlen umwandelt. Dieser Faktor, bekannt als „Stream Equivalent Sales“ (SES), ermöglicht es, die Popularität eines Titels in einer Form zu messen, die mit physischen Verkäufen vergleichbar ist.

Vor Juni 2023: Die traditionellen Grenzen

Bevor die neuen Regeln im Juni 2023 in Kraft traten, wurden 200.000 verkaufte Einheiten als Goldstatus für Singles angesehen, während 400.000 Einheiten für den Platinstatus erforderlich waren. Bei Alben lag die Goldschwelle bei 100.000 und die Platinschwelle bei 200.000 Einheiten.

Nach Juni 2023: Neue Maßstäbe für Auszeichnungen

Mit den aktualisierten Regularien in Deutschland für Gold- und Platin-Auszeichnungen, die am 30. Juni 2023 in Kraft traten, sind neue Maßstäbe gesetzt worden, besonders in der Art und Weise, wie Streaming-Zahlen in Verkaufseinheiten umgerechnet werden. Für Musiker bedeutet dies eine Anpassung ihrer Erfolgsmessung und eine Neuausrichtung ihrer Ziele.

Ab dem 30. Juni 2023 ist die Schwelle für die Gold-Auszeichnung bei Singles auf 300.000 Einheiten und für Platin auf 600.000 Einheiten gestiegen. Bei Alben wurde die Anforderung für Gold auf 75.000 Einheiten gesenkt, während für Platin nun 150.000 Einheiten benötigt werden.

Diese Anpassungen spiegeln nicht nur die veränderte Landschaft des Musikkonsums wider, sondern auch die Notwendigkeit, Künstlern und ihrer Musik gerecht zu werden, indem man ihnen eine Plattform bietet, auf der ihr Erfolg sichtbar und anerkannt wird.

Streaming-Zahlen in der Praxis: Was bedeutet das für Musiker?

Um die neuen Schwellen zu erreichen, sind für Singles 300.000 verkaufte Einheiten für Gold notwendig, was 60 Millionen Premium-Streams entspricht, da 200 Streams als ein Verkauf gerechnet werden. Für Alben, die als Gold klassifiziert werden möchten, sind 75.000 verkaufte Einheiten erforderlich, was bei einer Umrechnung von 2.000 Streams pro verkaufter Einheit 150 Millionen Streams bedeutet​1​.

In Deutschland wird seit dem 30. Juni 2023 für die Umrechnung von Streaming-Zahlen in physische Verkaufseinheiten für Singles festgelegt, dass 200 Premium-Streams einem verkauften Exemplar entsprechen. Für Alben sind es 2.000 Premium-Streams pro verkauftem Exemplar​1​. Diese Umrechnung ist entscheidend für Künstler und Labels, um den Erfolg ihrer Musik in der digitalen Landschaft zu bewerten und entsprechend Anerkennung in Form von Gold- oder Platin-Auszeichnungen zu erhalten.

Regelungen für Österreich und der Schweiz

Die Regelungen in anderen deutschsprachigen Ländern unterscheiden sich von denen in Deutschland. In Österreich wird eine Goldene Schallplatte für 7.500 verkaufte Alben oder 15.000 verkaufte Singles vergeben. Für Platin müssen 15.000 Alben oder 30.000 Singles verkauft werden​2​. In der Schweiz liegt die Hürde für eine goldene Auszeichnung bei Alben bei 10.000 und für Platin bei 20.000 Einheiten. Bei Singles sind es 15.000 für Gold und 30.000 für Platin​3​.

Diese Zahlen zeigen, dass die Anforderungen für Auszeichnungen in Österreich und der Schweiz niedriger sind als in Deutschland, was auf verschiedene Marktgrößen und Konsumverhalten in diesen Ländern hinweist.

Für Künstler in Deutschland und in den Nachbarländern bedeutet dies, dass sie ihre Strategien anpassen müssen, um diese neuen Schwellenwerte zu erreichen, was nicht nur die Produktion von qualitativ hochwertiger Musik, sondern auch eine effektive Marketingstrategie erfordert, um die nötigen Stream-Zahlen zu generieren.


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