TikTok Sound-Strategie 2025: Wie man viralen Originalton (UGC) in offiziellen Sound (PGC) umwandelt
Die Dualität der TikTok-Soundlandschaft: UGC vs. PGC
TikToks Erfolg basiert auf der Virality of Sound. Nahezu jedes Video nutzt einen Sound, der über die Plattform geteilt werden kann. Für Musiker und Labels gibt es jedoch zwei fundamental unterschiedliche Wege, einen Song auf die Plattform zu bringen – jeder mit eigenen Vor- und Nachteilen:
Originalton (UGC – User-Generated Content)
Ein Originalton entsteht, wenn ein Nutzer, ein Artist oder ein Label eine Audiodatei direkt in einem Video hochlädt und diese nicht aus der offiziellen Commercial Music Library stammt.
**Entstehung**: Entweder durch Voiceover, eigene Musik, die direkt in den Video-Editor importiert wird, oder durch einen Ausschnitt aus einem Video, das der Nutzer hochlädt.
**Vorteil**: Extreme virale Kraft. Der Algorithmus favorisiert oft "frische", nutzergenerierte Sounds.
**Nachteil**: Der Sound ist nicht monetarisierbar über die Streaming-Tantiemen, da er nicht über einen Distributor registriert wurde. Das Sound-Branding ist oft generisch (z.B. "Originalton - [Nutzername]").
Offizieller Sound (PGC – Professionally Generated Content)
Ein offizieller Sound ist ein lizenzierter Titel, der von einem Musik-Distributor an die Commercial Music Library oder die Creator Music Library von TikTok ausgeliefert wurde.
**Entstehung**: Ausschließlich über professionelle Musikvertriebe (z.B. TuneCore, DistroKid, iMusician).
**Vorteil**: Vollständige rechtliche Kontrolle und Monetarisierung (Tantiemen), klare Künstler- und Titelzuordnung.
**Nachteil**: Der Sound kann in seiner viralen Startphase langsamer sein, und Business-Accounts dürfen nur PGC-Sounds verwenden.
Die Herausforderung: Ein viraler UGC-Sound wird zum Problem
Die ideale Musikmarketing-Situation auf TikTok sieht oft so aus: Ein Artist veröffentlicht einen Song offiziell über einen Distributor (wird PGC), doch ein früher TikTok-Nutzer lädt einen 15-sekündigen Ausschnitt als "Originalton" hoch (UGC), der dann viral geht.
Rechtliche und Monetäre Fallstricke
Wenn ein UGC-Sound viral geht:
- **Fehlende Monetarisierung**: Alle Einnahmen aus Streams, die über diesen Originalton generiert werden, fließen nicht automatisch an den Künstler, da die Sounddatei selbst keine Metadaten enthält, die sie mit dem offiziellen Release verknüpfen
- **Mangelnde Kontrolle**: Das Label oder der Artist kann den Sound nicht löschen, bearbeiten oder mit ihm werben. Der Sound ist an den Account des ursprünglichen Uploaders gebunden
- **Fragmentierung**: Die Streams und die Metriken sind zwischen dem offiziellen PGC-Sound (aus der Bibliothek) und dem viralen UGC-Originalton aufgeteilt, was die Datenanalyse erschwert
Die zentrale Frage lautet daher: **Wie kann dieser virale, aber unkontrollierte UGC-Originalton nachträglich mit dem offiziellen PGC-Sound verknüpft werden?**
Die Lösung: Der Prozess der Sound-Konvertierung (Sound Matching)
Es gibt keinen direkten Button "UGC zu PGC konvertieren". Der Prozess läuft über das Sound-Matching-System von TikTok in Zusammenarbeit mit dem Musik-Distributor.
Schritt 1: Offizielles Release über einen Distributor sicherstellen (PGC-Grundlage)
Der Song muss zwingend über einen professionellen Musikvertrieb (Distributor) an TikTok ausgeliefert werden.
- **Wahl der Plattform**: Stellen Sie sicher, dass Ihr Distributor TikTok als Vertriebsplattform anbietet (Standard bei fast allen großen Anbietern wie TuneCore, DistroKid, iMusician)
- **Metadaten-Präzision**: Die Metadaten (ISRC, Künstlername, Titel, Label) müssen hundertprozentig korrekt sein, da sie die Basis für das Matching bilden
Schritt 2: Der manuelle Antrag zur Zusammenführung (Sound Matching)
Wenn der offizielle Song (PGC) auf TikTok live ist, aber der UGC-Originalton bereits viral geht, muss der Distributor oder ein autorisierter Partner TikTok auf das Problem aufmerksam machen.
**Funktion des Distributors**: Der Distributor reicht eine Anfrage beim TikTok-Content-Team ein. Dieses Team verwendet einen Algorithmus, der die Audio-Fingerabdrücke der beiden Sounds vergleicht: den viralen UGC-Originalton und den offiziellen PGC-Titel.
**Zusammenführung**: Bei positivem Match werden die beiden Sounds zusammengeführt. Das bedeutet:
- Der virale UGC-Sound wird nachträglich mit den offiziellen Metadaten des PGC-Titels versehen (Künstlername, Titel)
- Alle Videos, die den UGC-Originalton verwendet haben, sind nun unter dem offiziellen PGC-Sound des Künstlers gelistet
- Die Monetarisierung für alle zukünftigen Nutzungen ist gesichert
**Wichtiger Hinweis**: Die Streams oder Views, die vor dem Matching-Prozess entstanden sind, sind oft schwer nachzuverfolgen und können in der Regel nicht nachträglich monetarisiert werden.
Schritt 3: Die Entfernung von nicht-matchbaren Sounds (DMCA)
Sollte der UGC-Originalton von so schlechter Qualität sein oder zu stark bearbeitet worden sein, dass der Algorithmus kein Match findet, bleibt als letzter Weg die rechtliche Entfernung.
**DMCA-Meldung**: Das Label oder der Artist muss über den Distributor oder direkt bei TikTok eine DMCA-Urheberrechtsverletzung (Digital Millennium Copyright Act) melden, um den Originalton entfernen zu lassen.
**Strategisches Risiko**: Das Entfernen eines viralen Sounds kann die Dynamik eines Trends abrupt stoppen. Dies ist nur in Fällen ratsam, in denen der Originalton rechtlich kompromittierend ist oder die Monetarisierung dringend gesichert werden muss.
Strategische Rolle von Musikmarketing-Agenturen
Gerade für Artists und Labels, die schnelles Handeln bei viralen Phänomenen benötigen, ist die Expertise eines spezialisierten Partners entscheidend.
Direkter Kontakt und Support
Der Sound-Matching-Prozess ist komplex und der direkte Support von TikTok für unabhängige Künstler oft schwer erreichbar.
**Autorisierter Partner-Support**: Agenturen wie [SwipeUp Marketing](/musikmarketing-agentur) arbeiten direkt mit dem Meta- und TikTok Partner-Support zusammen. Wir verfügen über spezielle Kommunikationskanäle und Tools, um komplexe technische Probleme wie das Sound-Matching direkt an die zuständigen TikTok-Teams zu eskalieren.
**Schnellere Reaktionszeiten**: Im Falle eines viralen Originaltons ist Zeit Geld. Die Einreichung über Partner-Tools führt oft zu deutlich schnelleren Reaktionszeiten, was die Verluste aus nicht-monetarisierten Streams minimiert.
Strategische Planung
Die Vermeidung der UGC/PGC-Falle ist die beste Strategie.
**Pre-Release-Strategie**: SwipeUp Marketing berät Kunden, wie sie ihre Songs gezielt als PGC-Sound über die Commercial Music Library in Umlauf bringen, bevor der "Originalton"-Effekt entstehen kann.
**Content-Seeding**: Wir helfen bei der Entwicklung von Content-Strategien, um offizielle PGC-Sounds schnell viral zu machen, indem wir mit autorisierten Creatorn zusammenarbeiten und Paid-Ads-Kampagnen zur Skalierung nutzen.
UGC vs. PGC: Vor- und Nachteile im Überblick
| Merkmal | Originalton (UGC) | Offizieller Sound (PGC) |
|---------|-------------------|-------------------------|
| **Monetarisierung** | Nein (erst nach erfolgreichem Matching) | Ja (über Distributor und Tantiemen) |
| **Rechtliche Kontrolle** | Keine (liegt beim Uploader) | Vollständig (liegt bei Artist/Label) |
| **Virales Potenzial** | Sehr hoch (wird oft vom Algorithmus bevorzugt) | Hoch (wenn strategisch gepusht) |
| **Marken-Account-Nutzung** | Nicht erlaubt für Business-Profile | Erlaubt (aus der Commercial Library) |
| **Sound-Zuordnung** | Generisch ("Originalton - [Nutzername]") | Klarer Titel, Künstler und Label |
Best Practices für Artists und Labels
Um die UGC/PGC-Problematik von Anfang an zu vermeiden, sollten Sie folgende Strategien beachten:
1. Immer zuerst über Distributor veröffentlichen
Stellen Sie sicher, dass Ihr Song offiziell über einen professionellen Distributor auf TikTok verfügbar ist, **bevor** Sie mit dem Marketing beginnen.
2. Aktives Monitoring einrichten
Nutzen Sie Tools wie TikTok Analytics oder spezialisierte Monitoring-Services, um frühzeitig zu erkennen, wenn ein UGC-Originalton Ihres Songs viral geht.
3. Creator-Briefings durchführen
Wenn Sie mit Influencern oder Content Creators zusammenarbeiten, briefen Sie diese explizit darauf, den offiziellen PGC-Sound aus der Musikbibliothek zu verwenden – nicht den Song direkt hochzuladen.
4. Schnell reagieren
Sobald Sie einen viralen UGC-Sound entdecken, kontaktieren Sie sofort Ihren Distributor oder eine spezialisierte Agentur, um den Sound-Matching-Prozess einzuleiten.
5. Rechtliche Absicherung
Stellen Sie sicher, dass alle Rechte an Ihrem Song eindeutig geklärt sind und Sie die notwendigen Dokumente für DMCA-Meldungen griffbereit haben.
Fazit: Die Kontrolle über den viralen Sound zurückgewinnen
Die Umwandlung eines viralen UGC-Originaltons in einen offiziellen PGC-Sound ist ein wichtiger Schritt im modernen Musikmarketing. Er dient nicht nur der Legitimation, sondern sichert vor allem die dringend benötigten Einnahmen und Daten.
Für Artists und Labels bedeutet dies:
1. **Priorität PGC**: Der primäre Weg muss immer die offizielle Distribution über PGC sein
2. **Monitoring**: Aktives Monitoring der Plattform ist essenziell, um virale UGC-Phänomene frühzeitig zu erkennen
3. **Matching als Notfallplan**: Der Sound-Matching-Prozess ist der beste Weg, um einen viralen Originalton nachträglich zu legalisieren und zu monetarisieren
Durch die strategische Zusammenarbeit mit spezialisierten Agenturen wie SwipeUp Marketing können Sie sicherstellen, dass Ihr viraler Erfolg auf TikTok nicht nur zu Ruhm, sondern auch zu messbaren und kontrollierbaren Einnahmen führt.
Die Soundlandschaft von TikTok belohnt Authentizität, aber nur PGC garantiert die Kontrolle. Beginnen Sie heute mit der richtigen Strategie und sichern Sie sich die volle Kontrolle über Ihre Musik auf TikTok.
Mehr über unsere [TikTok-Marketing-Services](/musikmarketing-agentur/social-media-fuer-artists/song-promoten-auf-tiktok) erfahren Sie auf unserer Website.
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